Ausstellung im InfoCenter am Karlsruher Hauptfriedhof

Noch bis zum 29. September 2018 zeige ich im InfoCenter am Karlsruher Hauptfriedhof (Haid-und-Neu-Straße 33) eine Auswahl von Arbeiten, die zwischen 1975 und 2018 entstanden sind. Die Ausstellung ist im Juni geöffnet von Dienstag bis Samstag 10-13 Uhr. Danach Dienstag bis Freitag 10-17 Uhr, Samstag 10-13 Uhr. Auf meine speziell für die Ausstellung eingerichtete Website gelangen Sie, indem Sie hier klicken.

Ein Blick in meine Ausstellung HolzBilder im InfoCenter am Karlsruher Hauptfriedhof.

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Lyrisches in Wort und Bild

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Grabmal auf dem Karlsruher Hauptfriedhof

When I am dead, my dearest

When I am dead, my dearest,
Sing no sad songs for me;
Plant thou no roses at my head,
Nor shady cypress tree:
Be the green grass above me
With showers and dewdrops wet;
And if thou wilt, remember,
And if thou wilt, forget.

I shall not see the shadows,
I shall not feel the rain;
I shall not hear the nightingale
Sing on, as if in pain:
And dreaming through the twilight
That doth not rise nor set,
Haply I may remember,
And haply may forget.

Christina Rossetti (1830-1894)

Frau ließ trauern

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Hauptfriedhof Karlsruhe

Die Trauer ist weiblich. Das ist heute noch so wie vor hundert Jahren. Denn erstens leben Frauen statistisch gesehen tatsächlich länger als Männer (von den ca. 350 ältesten Menschen jenseits der 110 sind die meisten weiblichen Geschlechts) und zweitens sind bei Ehepaaren nach wie vor die Männer in der Regel ein paar Jahre älter als ihre besseren Hälften. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts findet man in der Grabmalkunst (oder im Grabmalkunsthandwerk) häufig so etwas wie Witwen-Darstellungen, besser gesagt: man sieht mehr oder weniger schmerzgebeugte junge Damen in Ganzkörper-Schleiern der zartesten Art – vermutlich als symbolische Personifikation der Witwe als solcher und zugleich als Stellvertreterin der realen, nun wieder alleinstehenden Gattin. Mit anderen Worten: man bzw. frau lässt trauern.

Solche Grabanlagen mit Trauerpersonal konnte sich natürlich nur leisten, wer genug Geld hatte, um sich im wirklichen Leben alle lästigen Dinge gleichfalls von Kindermädchen, Chauffeuren, Köchinnen, Dienstmädchen usw. usf. abnehmen zu lassen. Der mir immer etwas suspekte Begriff der Trauerarbeit erfährt in dieser sepulkralgeschichtlichen Perspektive eine nicht uninteressante Erweiterung seines Bedeutungsumfangs.

Ein schöner Kopf

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Bronze-Kopf auf dem Karlsruher Hauptfriedhof

Kunst auf dem Friedhof ist eher selten, wobei die gelungenen Kunstwerke die noch größere Ausnahme sind. Hier ein schönes Beispiel aus einer Zeit (Anfang 20. Jahrhundert), als die Grenzen zwischen Kunst und Handwerk noch fließender waren als heute, da sich viele Handwerker gerne „Künstler“ nennen, aber die wenigsten richtigen Künstler den Friedhof als mögliche Wirkungsstätte im Blick haben.